Folgen der Nichtförderung


Das Wassereinzugsgebiet in Delmenhorst-Mitte



Was geschieht, wenn die Wasserförderung ganz eingestellt wird?


Was viele nicht wissen: Es wurde ein Teil der städtischen Bebauung in seiner jetzigen Form erst durch die dauerhafte Absenkung des Grundwasserstandes möglich. Seit mittlerweile fast 10 Jahren wird dieser Zustand aber nur durch eine Notförderung aufrecht erhalten. Diese Notförderung ist nur durch eine Genehmigung des Landes Niedersachsen möglich, die an die Bedingung gekoppelt ist, dass eine erneute Aufnahme der Trinkwasserförderung angestrebt wird. Grundsätzlich verbietet es nämlich das Wasserhaushaltsgesetz Grundwasser in solchen Mengen ungenutzt abzupumpen.

Es ist hinreichend bekannt, dass schon durch eine 9 monatige Einstellung der Wasserförderung in der Graft und dem weiten Umfeld – auch in privaten Gärten – über 1000 Bäume abgestorben sind und die für einen gesunden Boden wichtigen Kleintierarten enorm beeinträchtigt wurden. Was passiert aber mit den Häusern und der Infrastruktur, wenn sie dauerhaft einem sehr hohen Grundwasserstand ausgesetzt sind?

Das Aktionsbündnis Rettet die Graft hat 2015 mit Flyern die in den Bereichen Deichhorst und Mitte verteilt wurden Hausbesitzer nach evtl. aufgetretenen Schäden befragt. Obwohl die Flyer nur in ca. der Hälfte des betroffenen Gebietes verteilt wurden gab es Rückmeldungen über ca. 90 mehr oder weniger nachhaltig geschädigte Häuser und Gärten. Weil damit aber nur ein Teil der Problematik abgebildet wird, haben Heiko Honisch und Rudi Wennekamp in Rücksprache mit Architekten und Grundbaubüros 2015 eine allgemeinverständliche Schadensprognose für Häuser, Straßen und Infrastruktur erstellt.